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Die Gestaltpsychologie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Berliner Psychologen ins Leben gerufen. Ihrem Ansatz zu Folge sind Muster oder Gestalten ein Hauptmerkmal der Wahrnehmung und nicht deren einzelne, formgebende Teilelemente. Das Ganze ist demnach mehr oder anders als die Summe seiner Teile und bestimmt den Charakter dieser Teile, anstatt umgekehrt. 

Zur Demonstration dieses Wahrnehmungsgesetzes wurden kleinste Bildteile so angeordnet, dass ein völlig neuer Seheindruck - eine Gestalt mit neuem Charakter entsteht. Die ursprüngliche Bedeutung der verwendeten Einzelmotive (z.B. Insekt) wird dadurch neu definiert (z.B. Kreis).

Bildobjekte, die alleinstehend als eklig oder obszön empfunden werden, ergeben als grafisch zusammengesetzte Flächen ästhetisch wirkende Muster.

Dieser Transformationsprozess wird durch die unnatürliche Farbe der die Gestalt konstituierenden Einzelteile verstärkt.

Text: W. Grundler

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